Haspe. Auch in diesem Jahr findet wieder die Markierungsaktion im Lachszentrum an der Hasper Talsperre statt. Mehr als 60 Helfer aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden sind am Samstag zusammengekommen, um an der zweitägigen Markierungsaktion teilzunehmen.

Markierte Smolts (oben) Foto: Ackmann

Seit mehr als zehn Jahren werden im Lachszentrum Besatzfische gezüchtet. Begonnen hat die Lachsaufzucht 2001, mit einem Laichfischbestand, der auch nach wie vor aufrecht erhalten wird. Damit keine genetische Einengung besteht, werden jährlich 200 bis 300 Lachse aus der Natur gefangen und zum Befruchten der Eier genutzt. Die Arbeitsabläufe von der Elterntierhaltung über das Abstreifen der Lachse, die Erbrütung und Aufzucht bis zur Sortierung werden von fünf ehrenamtlichen Helfern durchgeführt. Rund 1000 Kilogramm Junglachse, so genannte Smolts, werden unter Betäubung durch das Beschneiden der Fettflosse markiert.

Nach dem Besatz in den Rheinnebenflüssen, wie der Wupper und der Sieg, treten die ca. 50.000 beschnittenen Lachse im Frühjahr bei einer Wassertemperatur von mindestens zehn Grad ihre Reise in den Nordatlantik an. Der genaue Termin der Aussetzung ist abhängig von der Wassertemperatur, weswegen der Zeitraum des Ausschwärmens dieses Jahr auf Mitte März datiert werden kann.

Wenn die Lachse nach drei bis fünf Jahren zum Laichen in das Rheinsystem zurückkehren, ermöglicht die Markierung eine eindeutige Zuordnung der Herkunft. „Die Anzahl der Rückkehrer liegt derzeit unter einem Prozent. Wünschenswert wären zwei bis drei Prozent. Die Rate ist allerdings auch vom Alter abhängig. Die Smolts merken sich, wo sie ausgesetzt worden sind. Je älter der Schwarm aber ist, desto weniger kommen wieder“, erklärt Dietmar Firzlaff.

Er lebt von der kommerziellen Fischzucht und hat die Anlage in Haspe konzipiert. Ziel der Aktion ist die Wiedereinbürgerung der Lachse. Dazu ist die Durchwanderbarkeit aller Gewässer nötig, so dass sich die Lachse wieder selbst vermehren können. „Der Rheinlachs ist bereits ausgestorben, doch die Hasper Lachse kommen ihm genetisch am nächsten. Größter Feind der Lachse sind die Wasserkraftanlagen. Die abwandernden Lachse werden dort gehäckselt und sterben aus“, so Dr. Rainer Hagemeyer, der Vorsitzende des Projekts.

03.02.2013, Chantal Otterbein

Kategorien: Presse