Text: Dietmar Firzlaff
28.11.2011

Das aktuelle Produktionsjahr im Lachszentrum verlief bisher planmäßig. Das eingespielte Team meisterte auch einen nächtlichen Alarm, bedingt durch den Ausfall der Sauerstoffanlage, in professioneller Weise – es kam zu keinen Verlusten.

Über die aktuelle Aufzucht

Im August wurden die ersten Sömmerlinge mit einer Größe von 8-12 cm für den Besatz zur Verfügung gestellt. Die Fische wurden Ende April / Anfang Mai angefüttert. Das bewährte Erbrütungs- und Aufzuchtverfahren ist die Basis für das sehr gute Ergebnis. Ein Futterergänzungsmittel hat zudem die Verluste während der ersten 8 Wochen noch einmal reduziert und augenscheinlich auch die Vitalität optimiert. Handling, Transport und Besatz waren auch bei 19 Grad Wassertemperatur problemlos.

Auf Grund der aktuellen Wassertemperaturen nehmen die Lachse auch heute noch an Gewicht zu. Zwischen Weihnachten und Neujahr wird der gesamte Bestand einmal sortiert. Anlässlich dieser Gelegenheit werden wir das grobe Durchschnittsgewicht ermitteln – ich bin gespannt; aber so wie es aussieht wird es im Frühjahr sehr große Smolts geben und der Anteil von diesjährigen Lachsen, die kleiner als 13 cm wird unter 10% liegen.
Lachszentrum Hasper Talsperre, Lachseier
(Foto: F. Richter)

Die Abstreifsaison hat Mitte November begonnen. Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass das Laichfisch- und Vermehrungs-konzept richtig geplant war. Bestätigt und bewährt hat sich u.a. die zielgerichtete Produk-tion von 3- und 4jährigen weib-lichen Erstlaichern. Da auch die Rekonditionierung kein nennenswertes Problem mehr darstellt, können wir in Zukunft jedes Jahr mehr und mehr „große“ Fische streifen.

Dies bedeutet zukünftig erheblich mehr Eier bei geringerem Arbeitsaufwand. Aktuell haben wir etwa doppelt so viele Eier aufliegen wie im vergangenen Jahr, wobei ein Becken mit laichbereiten Weibchen noch nicht abgestreift wurde.

Lachszentrum Hasper Talsperre, Rohre Aufzuchtstation
(Foto: F. Richter)

Ausblicke

Auch die neu eingesetzte Technologie im Erbrütungsbereich erfüllt die in sie gesteckten Erwartungen – kein Saprolegnia, kein verpilztes Ei mehr in Sicht. Dies ist eine wichtige Voraussetzung um die in Zukunft kontinuierlich wachsende Eizahl weiterhin mit einem vertretbaren Aufwand bearbeiten zu können.

Wie wichtig ein richtiges Fütterungskonzept für die Laichfische bzw. deren Geschlechtsprodukte ist, musste ich leider bei einer kleinen Charge 3jähriger Erstlaicher feststellen. Während sowohl Eier als auch Sperma noch in gutem Zustand waren, gab es bei dieser Gruppe eine augenscheinlich erhöhte Sterblichkeit bei den Männchen nach dem Abstreifen. Möglicherweise ist dies auf meinen Fehler bei der Fütterung im letzten Sommer zurückzuführen ist. Die Untersuchungen der Universität Düsseldorf werden uns hoffentlich weitere Aufschlüsse bringen.

Gemeinsam machen wir es möglich.

Ihr Dietmar Firzlaff

Lachszentrum Hasper Talsperre