Am Samstag, den 17.September, hatte das Team des Lachszentrums zu einer Vorstellung der neuen Kreislauftechnik eingeladen. Teilnehmer aus unterschiedlichen Initiativen des Mittelrheins, der Oker und der Eifelrur sowie auch Gäste aus den Niederlanden hatten sich auf den Weg gemacht.
Der Vorsitzende des Vereins „Lachszentrum Hasper Talsperre e.V.“, Dr. Rainer Hagemeyer, begrüßte die angereisten Gäste und erläuterte die Entwicklung der Anlage in den letzten 20 Jahren. Durch den Bau der Kreislaufanlage sei ein neues Level der Qualität erreicht worden. Die Kühleinheit sorgte im warmen Hochsommer für eine für die Haltung und Aufzucht optimale Wassertemperatur von max. 17 °C.
Die anschließende Führung startete bei der neuen Technikhalle. Danach wurden die verschiedenen Hallen für die Erbrütung, Aufzucht und Elterntierhaltung besichtigt. Hierbei wurden Erfahrungen zu technische Details, Aufzucht und Elterntierhaltung ausgetauscht und intensiv diskutiert.
Lachszentrum Hasper Talsperre, Halle mit Kreislauftechnik
Nach dem Mittagessen ergab sich eine Diskussion im Plenum über die aktuellen Entwicklungen bei der Wiederansiedlung der Lachse im Rheinsystem. Hierbei ging es vor allem darum, welche Parameter zum stetigen Rückgang der Rückkehrerzahlen führten und führen, was sich seit den ersten Jahren der Wiederansiedlung verändert hat und welche Maßnahmen die Rückkehrerzahlen deutlich erhöhen könnten.
Seit einem Jahr liefert das Lachszentrum Hasper Talsperre bereits Lachse für neuartige Besatzkonzepte:
- Zweijährige Lachse; diese wurden u.a. in „jungfräuliche“ Gewässer besetzt. Dieser Versuch wird über mehrere Jahre fortgeführt.
- Einjährige markierte Smolts; hierfür stehen zwei ausgesuchte Gewässer zur Verfügung.
Beide Chargen erhielten ein spezielles Smoltfutter und wurden einem Lichtregime unterzogen.
Diese Maßnahmen sollen eine schnelle Abwanderung bewirken.
Außerdem wurde über die Auswahl des geeigneten Besatzstammes diskutiert. Am Oberrhein und in der Maas werden Loire-Allier-Lachse besetzt, im Mittelrhein vorrangig Lachse mit Ätran Herkunft. Da jeweils Nachkommen der Rückkehrer in den Lachszuchten aufgenommen werden, um eine genetische Einengung zu vermeiden, kommt es bereits jetzt zu einer langsamen Durchmischung der Stämme. Ein neuer Rheinstamm wäre aus verschiedenen Stämmen zusammengesetzt und den Gegebenheiten im Rhein angepasst.
Es wurde deutlich, dass ein regelmäßiger Austausch der verschiedenen Initiativen wertvolle Perspektiven eröffnen könnte. Wo die Veranstaltung stattfindet und wer dazu einlädt ist noch zu klären. „Der Atlantische Lachs e.V.“ wird hierzu im kommenden Jahr Kontakt zu den teilnehmenden Initiativen aufnehmen.