Hier: „Lachszentrum Hasper Talsperre“
Positive Entwicklung in der Fischzucht „Lachszentrum Hasper Talsperre“
Kreislauftechnik
Trotz Corona ist die Umstellung der Fischzucht auf Kreislauftechnik fast fertig. Der neue, große Stromtrafo hat uns leider einen Strich durch den Terminplan gemacht.
Die Lieferung und Installation erfolgte Monate zu spät im Frühjahr 2021. Dies hatte zur Folge, dass ich die Anlage nicht bei steigenden Wassertemperaturen und großem Fischbestand umstellen wollte – das Risiko war mir zu groß. Aber eins steht heute schon fest: eine vergleichbare Anlage wird man in Deutschland schwerlich finden.
Lachse
Wir betreiben die Fischzucht nunmehr seit über 20 Jahren. Trotzdem lernen wir jeden Tag dazu. Es ist interessant zu sehen, wie oft aus dem Team heraus immer wieder Ideen zur Verbesserung der praktischen Abläufe kommen. Die Produktionsergebnisse sprechen für sich – und haben sicherlich noch Potenzial nach oben; vor allem mit der neuen Kreislauftechnik.
Eier
Das „neue“ schon im Kreislauf betriebene Erbrütungssystem hat sich bewährt. In der vergangenen Saison hat es nicht einen Alarm gegeben. Starke Brütlinge konnten zur Anfütterung in die Halle 2 überführt werden – sicherlich ein Grund für das sehr gute Produktionsergebnis.
Parrs
Kleine Veränderungen – große Wirkung. Wir konnten dieses Jahr den Projekten über 800 kg kleine Parrs zur Verfügung stellen. Aus verschiedenen Gründen mussten wir unsere Abläufe den Gegebenheiten anpassen. Alles hat reibungslos funktioniert – die Verlustrate war gleich „Null“. Das Team hat sehr gut kooperiert und wieder viel gelernt. An dieser Stelle möchte ich mich auch bei den Fischereibetrieben des LANUV aus in Albaum bedanken, die uns Augenpunkt-Eier zur weiteren Aufzucht zur Verfügung gestellt haben.
Smolts
Im Frühjahr 2021 konnten wir 150 kg Smolts zum Besatz zur Verfügung stellen. Die Mehrzahl wurde durch Nutzung eines patentierten Spezialfutters als auch eines notwendigen Lichtregimes auf eine schnelle Abwanderung vorbereitet. Da Proben dieser Fische in der Gen-Datenbank hinterlegt sind, werden wir feststellen, ob diese Besatzstrategie erfolgreich ist – auch wenn es nur ein Versuch mit relativ wenigen Fischen ist. Das Konzept wird aktuell auf IKSR-Ebene diskutiert.
Laichfische bzw. -anwärter
Aktuell stehen ca. 900 Kg Lachse in der Anlage – davon ca. 500 Kg Weibchen die bereits mindestens einmal erfolgreich gestreift und rekonditioniert wurden. Diese Fische haben die Sommer 2019 und 2020 mit Wassertemperaturen über 20 Grad überstanden.
Kooperation mit der Uni Düsseldorf
Seit vielen Jahren arbeiten wir mit Prof. Bridges zusammen. Eine Kooperation von der sicher beide Parteien als auch das Lachsprogramm partizipieren. So hat z.B. Julien Kocabiyik seine praktischen Versuche für seine Bachelor und Masterarbeit bei uns machen können. Die Ergebnisse waren sehr interessant und warfen im Nachhinein wieder interessante Fragen auf. Es gibt noch viel zu tun. Julien bekam während dieser Zeit auch einen Einblick in die betrieblichen Abläufe, die er zum Schluss größtenteils selbstständig ausführen konnte. Außerdem konnten wir einige seiner Verbesserungs-vorschläge umsetzen. Einen solchen Mitarbeiter wünscht sich jeder Betrieb.
Unwetter
Bis auf ein paar Tage mit erheblicher Wassertrübung sind wir vom Unwetter verschont geblieben. Die Mess- und Regeltechnik hat funktioniert. Wir haben nicht einmal einen Alarm bekommen. Ich möchte mich bei allen, die sich im Nachgang dieser Katastrophe unmittelbar oder mittelbar über den Zustand der Anlage informiert haben herzlich bedanken.
Gemeinsam machen wir es möglich
Ihr Dietmar Firzlaff