Vorankündigung Herr Thomas Hammermeister-Kruse:
„Zu Beginn des Abendmeetings können wir in die Welt der Lachse “eintauchen“, mit spannenden Vorträgen im Lachszentrum an der Hasper Talsperre. Dabei konnten wir die Wetterlaunen des Monats April „genießen“ – mit Dauerregen und Kälte. Im Restaurant Plessen gibt es dann Lachs auch auf dem Teller, und die Welt ist wieder in Ordnung.“
Die Führungen wurden von Herrn Stefan Jäger und Herrn Heinz Ackmann durchgeführt. Untenstehend ein Bericht von Herrn Marc Simon.
Besuch

Besuch der Lachs-Aufzucht-Station an der Hasper Talsperre
Trotz widriger Wetterbedingungen nehmen an den sehr interessanten Führungen 27 Personen teil.
Das Lachszentrum liegt direkt unterhalb der Hasper Talsperre und wird seit 2001 von dem Betreiber des Vereins „Lachszentrum Hasper Talsperre e.V.“ dort betrieben.
Wir werden in zwei Gruppen aufgeteilt und unsere Führung wird von Herrn Ackmann vorgenommen. Worum geht es bei diesem Lachszentrum?
Herr Ackmann erläutert uns ausführlich, dass es das Ziel sei, den Lachs wieder in unsere heimischen
Flüsse zurückzuholen. Aus diesem Grunde gibt es viele Kooperationen, die dieses Ziel unterstützen, den Lachs wieder u.a. in die Ruhr, Lenne und Rhein zurückzuführen. Dies ist möglich, da die Flüsse bedingt durch die gesetzlichen Wasserrichtlinien, in den vergangenen Jahren die Wasserqualität deutlich steigern konnten. Hierdurch wurde erst wieder die Möglichkeit für die Ansiedlung von Lachsen
geschaffen.
Das Lachszentrum besteht aus ehrenamtlichen Helfern, die sehr viel Zeit und Geld investiert haben, um den Aufbau des Zentrums voranzutreiben. Die Lachszucht verteilt sich auf drei Hallen, jede Halle hat seine eigene Funktion. Die erste Halle ist für die Brutkästen, die in dem Zeitraum Oktober bis April verwendet werden. Die Befruchtung der Eier kann man mit Tag x Grad errechnen. Rund 900.000 Eier (ca. 86 Liter) werden jährlich versucht, zu befruchten, wobei die Eier mit Sperma gemischt werden und dann in die Brutkästen verbracht werden. In den Brutkästen müssen die Eier 500 Grad bis zum Schlüpfen erreichen, das heißt z.B. bei 5 Grad 100 Tage oder bei 10 Grad 50 Tage.
Die Eier haben eine Größe von ca. 5mm. Hieraus entwickelt sich dann die Dottersacklarve (ca. 15 bis 23 mm), dann der Brütting mit ca. 3 cm, der Parr mit 5 cm bis 12 cm und danach der Smolt mit ca. 13 bis 18 cm. Dieser Prozess dauert ca. 1 bis 2 Jahre und der Smolt wird im Rhein, der Lahn und anderen Flüssen ausgesetzt. Da jeder Fisch aus dem Lachszentrum einen genetischen
„Fingerabdruck“ hat, kann man zum Teil die Wege vom Süß- in das Salzwasser verfolgen. Die Lachse ziehen dann in die Nordsee und umrunden England bis sie dann zum Teil wieder in die heimischen Flüsse zurückfinden.
In der dritten Halle befinden sich ältere Lachse, welche für das Laichen genutzt werden. Lachse können im Lachszentrum bis maximal 5-mal laichen.
Wozu benötigt man die Hasper Talsperre? Das Wasser der Hasper Talsperre wird für die Lachszucht verwendet. Hier haben wir Einblick in den Technikraum, wo zuerst das Wasser gefiltert wird und von Schwebstoffen befreit wird, da Algen nicht von den Lachsen gegessen werden. Nach dem Durchlauf durch alle Prozesse der Lachszucht, wird das saubere Wasser wieder dem Hasper Bach zugeführt.
Wenn man sieht, was die ehrenamtlichen Mitglieder mit viel Engagement hier aufgebaut haben, dann ist man beeindruckt. Die Vernetzung des Vereins ist nicht nur auf die Region bezogen, sondern man hat weltweite Kontakte, um den Lachs wieder in die heimischen Gewässer zu holen.
Ihr/Euer Marc Simon