Nach der Probephase der Zuchtanlage an der Hasper-Talsperre ist die Initiative „Der Atlantische Lachs“ jetzt einen großen Schritt weitergekommen.

Artikel auf der Website „Fisch und Fang“, 2003

Der nachfolgende Artikel wurde auf der Internetseite von „Fisch & Fang“ (www.fischundfang.de) veröffentlicht:

In unmittelbarer Nähe der Testanlage entstand eine zweite, größere Halle, in der die ersten kleinen Lachse herangezogen wurden. Ende Januar stand ein großer Arbeitseinsatz an: Es galt, die vielen tausend Smolts nach Größen zu sortieren und einen Teil von ihnen zu markieren. Diese Fische sollen das Lachsprogramm an der Ruhr so richtig auf Touren bringen.

Organisator Dietmar Firzlaff sowie Dr. Rainer Hagemeyer, Vorsitzender beider Vereine am Lachszentrum, hatten sich deshalb Unterstützung von anderen deutschen Lachsinitiativen gesichert. Diese waren gerne aus Hessen (Lahn, Dill), Rheinland-Pfalz (Weil, Ahr) und Nordrhein-Westfalen (Wupper, Ruhr, Rur) gekommen. Auch aus Norddeutschland reisten Vertreter von Lachsprojekten an der Oste und der Oker an. Nach mehrstündiger Arbeit waren schließlich 20 000 Smolts über 13 cm – von ihnen wurden 5 000 Stück markiert – sowie 30 000 unter 13 cm aussortiert. Alle Fische wurden im Mai 2002 angefüttert.

Schiffsreise der Lachse

Die 20 000 Smolts sollen in diesem Jahr in die Ruhr ausgesetzt werden. Um ein möglichst optimales Ergebnis zu erzielen, haben sich die Verantwortlichen etwas Besonders ausgedacht: Die kleinen Lachse werden nämlich auf der Ruhr eine Schiffsreise antreten.

In einer umgebauten Arbeitsschute (Lastkahn) wird ein Hälter installiert, der laufend von Ruhrwasser durchströmt wird. So sollen die kleinen Salmoniden während der Schiffstour ruhrabwärts über mehrere Tage auf das Gewässer geprägt werden, bevor sie mündungsnah bei Duisburg in die Freiheit entlassen und auf ihre große Reise geschickt werden.

Das Verfahren hat den Vorteil, dass die Verluste durch Raubfische und Wasservögel minimiert werden und eine möglichst große Zahl der Smolts die Reise antreten kann. Die restlichen 30 000 kleineren Lachse sollen in Nebengewässer der Ruhr ausgesetzt werden. Parallel tagten am gleichen Wochenende zwei Arbeitskreise für Öffentlichkeitsarbeit und Sponsoring.

Dabei kam auch ein ganz wichtiges Anliegen der Lachsinitiative zur Sprache: Es geht darum, das Lachsthema auch in den Schulen zum Gegenstand des Unterrichts zu machen. Die Initiatoren hoffen, dass man dies dann auch landesweit umsetzen kann. “Unsere Kinder können zwar lila Kühe zeichnen, wissen aber nicht, wie ein Lachs aussieht“, bemerkte Rainer Hagemeyer zur Zielvorstellung.

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